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Generalistik Gegner fürchten höhere Azubi-Löhne: kkvd im aktuellen Orientierungswert - Ist die Reform noch zu retten?

13. 12. 2016

Frau Rümmelin im aktuellen Orientierungswert im Bibliomed Manager über die geplante Einführung der generalistischen Pflegeausbildung und das drohende Scheitern:

 

Die  mit  dem  Pflegeberufereformgesetz  geplante  Einführung  einer  umfänglichen,  generalistischen Pflegeausbildung  und  eines  akademischen  Ausbildungszweigs  ist  im  ausgehenden  Jahr  in  weite Ferne gerückt. Die Reform ist zu einem Zankapfel geworden und es besteht die Gefahr, dass dieser an  die nächste  Regierung  weitergereicht  wird.  Zu  groß  waren  offensichtlich  die  Vorbehalte  gegen diesen zugegebenermaßen riesigen Schritt hin zu einem völlig neuen Pflegeberufsbild, das die Alten-, die Kranken- und die Kinderkrankenpflege in einem Ausbildungszweig einen sollte. Bis heute konnte sich die Regierungskoalition keinen Ruck geben und die Reform auf den Weg bringen, obwohl das Bundesgesundheitsministerium  den gemeinsam  mit  dem  Bundesfamilienministerium  auf  den  Weg gebrachten Gesetzesentwurf offensiv unterstützt und aktiv für die Reform eintritt. Heillos zerfranst ist die  Diskussion  zwischen  Befürwortern  und  erbitterten  Gegnern,  die zuvorderst  aus  der  privaten Altenpflege stammen und höhere Löhne für ihre Auszubildenden fürchten.


Das nun in Regierungskreisen diskutierte Modell, eine zweijährige gemeinsame Ausbildung, die dann mit  einer  Zwischenprüfung  enden  kann  und  im  dritten  Jahr  eine  Spezifizierung  in einem  der  drei Bereiche vorsieht, droht zu einer Mogelpackung zu werden, die nicht mehr enthält was sie verspricht.


Das Ziel, sich angesichts von bereits im Jahr 2016 fehlenden 40.000 Pflegekräften einer drängenden Zukunftsfrage zu stellen und offensiv nach Lösungen zu suchen, ist nicht erreicht worden. Die Reform auf  die  lange  Bank  zu  schieben  bedeutet  unter  anderem,  die  Leistungen  der  Altenpfleger  weiterhin nicht  angemessen  zu  entlohnen.  Unser  Kernargument  für  die  generalistische  Pflegeausbildung  ist, dass der Pflegeberuf damit insgesamt durchlässiger und attraktiver gestaltet werden kann. Auch der sich  verändernde  Bedarf  in  den  Krankenhäusern  und  Altenheimen  spielt  eine  große  Rolle:  Schon heute sind viele betagte hilfsbedürftige Menschen häufig multimorbide und demenziell beeinträchtigt, entsprechend  interdisziplinär  müssen  die  Pflegekräfte  geschult  und  ausgebildet  sein.  Ein  neues Denken sollte Einzug halten statt auf einem Status Quo zu beharren.


Dass man dieses gemeinsame Ziel nun aus den Augen verloren und Partikularinteressen geopfert hat, ist nicht verständlich.  Die aktuell diskutierte Lösung enthält nur noch einen Bruchteil dessen, was wir als  Katholischer  Krankenhausverband  gemeinsam  mit  den  kirchlichen  Wohlfahrtsverbänden  Caritas und Diakonie und all ihren Fachverbänden mit auf den Weg gebracht haben und was sich in lange erprobten Modellversuchen als Mittel gegen den gravierenden Mangel an Pflegenden angesichts einer älter  werdenden  Gesellschaft  herausgestellt  hat.  All  diese  fachlichen  Argumente  sind  längst ausgetauscht, leider ohne adäquaten Widerhall, denn die aktuellen Diskussionen setzen mittlerweile wieder bei Adam und  Eva an. Vor allem die  Betroffenen selbst  – junge Auszubildende, die für den Beruf  geeignet  sind  und  sich  für  die  Pflege  interessieren  –  werden  nun  verunsichert,  da  man  die Beweggründe  privater  Pflegeanbietern  über  die  berufliche  Zukunft  von  jungen  motivierten  Leuten gestellt hat. In ein paar Jahren wird diese Fehlentscheidung der Pflegepolitik noch härter auf die Füße fallen.


Bernadette Rümmelin
Geschäftsführerin Katholischer Krankenhausverband Deutschlands e.V. (KKVD)

 

 

 

 

 

Bild zur Meldung: Bernadette Rümmelin Foto: KKVD