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Katholischer Krankenhausverband Deutschlands: Krankenhauspolitik benötigt Stabilität und Verlässlichkeit

21. 11. 2017

Berlin, - Der Katholische Krankenhausverband Deutschlands (kkvd) hat anlässlich seiner Mitgliederversammlung in der Heinrich-Böll- Stiftung in Berlin Stabilität und Verlässlichkeit für die künftige Krankenhauspolitik in Deutschland gefordert. Es müssten zügig Anstrengungen gegen den Fachkräftemangel in der Pflege unternommen werden. Dazu seien eine umfassende Ausbildungsoffensive sowie die adäquate Refinanzierung der Tariflöhne von Pflegekräften in den Krankenhäusern notwendig.

 

„In den bisherigen Sondierungsverhandlungen für das Gesundheitsressort waren die Parteien mit der Fokussierung auf den Pflegebereich und die sektorenübergreifende Versorgungsplanung auf dem richtigen Weg zu einer zukunftsfesten Krankenhausversorgung", sagte der kkvd-Vorsitzende, Generalvikar Theo Paul, zum Auftakt der Mitgliederversammlung in Berlin. „Wir hoffen, dass diese Themen sowie das Bekenntnis zu einer auskömmlichen Finanzierung aller Krankenhausträger auch in einem künftigen Bündnis oben auf der Agenda stehen werden."

 

„Personalengpässe in der Pflege und vielerorts auch im ärztlichen Bereich, die Entwicklung und der Erhalt effektiver Versorgungsstrukturen in ländlichen Regionen sowie die Sicherstellung einer patientennahen und stabilen Notfallversorgung sind Herausforderungen, die in der kommenden Legislaturperiode von der Gesundheitspolitik gelöst werden müssen", so Paul. „Mit der Ausbildung von Behandlungsschwerpunkten für demenzielle Erkrankungen haben viele der rund 400 katholischen Krankenhäuser bereits frühzeitig auf die demografische Entwicklung und die damit einhergehende steigende Anzahl multimorbider Patienten reagiert." Dafür bräuchte es in dem Bereich mehr Pflegekräfte. Doch auch die Lücken in der Personalausstattung in anderen Bereichen der Krankenhäuser müssten gefüllt werden. „Wir sehen im Hinblick auf den gravierenden Bewerbermangel einen allgemeinen Trend, der auch Arbeitgeber anderer Branchen betrifft." Sonderprogramme zur Förderung der Pflegeberufe, die Abschaffung des Schulgeldes auch für andere Gesundheitsberufe sowie die solide Finanzierung der Ausbildungsreform seien erste wichtige Schritte zur Verbesserung der Situation.

 

Pflege nicht schlecht reden

 

Paul mahnte vor rund 100 Gästen aus Krankenhausmanagement, Politik und Selbstverwaltung auch an, die Pflege nicht schlecht zu reden und forderte einen Gesinnungswandel. „Es gibt in unseren Krankenhäusern viele Beschäftigte, die ihren Beruf mit Haltung und Herzblut ausfüllen und die diesen Dienst am Nächsten gerne verrichten."

 

Die Arbeitsvertragsrichtlinien der Kirchen (AVR) sorgten für eine hohe Tarifbindung und ein am öffentlichen Dienst angelehntes Lohnniveau, das paritätisch in arbeitsrechtlichen Kommissionen ausgehandelt wird. Katholische Krankenhäuser seien als attraktive Arbeitgeber bei allen Berufsgruppen gefragt. „Das freiwillige Engagement der Beschäftigten über das tägliche Maß hinaus als Integrationsbeauftragte, das wir im Rahmen der Auslobung unseres diesjährigen Sozialpreises festgestellt haben, zeigt die hohe Loyalität zum Arbeitgeber."

 

 

Paul betonte auch, dass zu einer humanen und patientennahen Versorgung und gleichwertigen Lebensverhältnissen gut erreichbare Notaufnahmen gehören. Er begrüßte den Willen der Politik, hier eine stärkere Vernetzung der Sektoren zu forcieren. „Katholische Krankenhäuser versorgen im Jahr fünf Millionen Patienten ambulant und 3,5 Millionen Patienten stationär. Damit sind sie ein Garant für eine zuverlässige und hochwertige Patientenversorgung."

 

Sowohl die Krankenhäuser als auch der niedergelassene Bereich müssten hier gemeinsam zu einem verantwortungsvollen Handeln verpflichtet werden. Dabei sei zu überdenken, ob der Sicherstellungsauftrag weiterhin zwingend beim KV-Bereich liegen müsste. Paul appellierte an die Politik, hier gute Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Krankenhäuser aus dem finanziellen Defizitbereich der Häuser im Notfallbereich zu führen.

 

Notfallversorgung stärken

 

„Die Belastung in den Notaufnahmen der Krankenhäuser, die vielfach die Gesundheitsversorgung in den Regionen sicherstellen, ist extrem hoch", so Paul. Ambulante Notfallleistungen im Krankenhaus seien chronisch unterfinanziert. Paul warnte jedoch vor überzogenen Erwartungen bezüglich möglicher Einsparungen in diesem Bereich: „Es sei denn, man würde Notfallpatienten bewusst nicht behandeln und vor einer Diagnostik wieder nach Hause schicken. Das widerspricht unserem christlichen Menschenbild und ist nicht verhandelbar."

 

Viele katholische Krankenhäuser hätten schon vor Verabschiedung des Krankenhausstrukturgesetzes (KHSG) nach Lösungen gesucht und für den Erhalt ihrer Wirtschaftlichkeit und Investitionsfähigkeit Synergien hergestellt: Von den rund 400 Kliniken in katholischer Trägerschaft arbeiteten aktuell bundesweit bereits 30 Kliniken mit jeweils einer Größe von mehr als 1000 Betten in Verbundstrukturen.

 

Der kkvd-Fachtag mit Mitgliederversammlung und Vorstandswahlen findet heute von 9:00 bis 16:00 Uhr in der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin-Mitte statt.