„Generalistik jetzt!“: Christliche Krankenhäuser unterstützen Aktion von Pflegebevollmächtigtem Laumann

Berlin, 25.02.2016
Die  Christlichen  Krankenhäuser  in  Deutschland  (CKiD)  unterstützen  die Aktion  „Generalistik  jetzt!“  vom  Pflegebevollmächtigten  der  Bundesregierung, Karl-Josef Laumann. Rund 40 Verbände haben sich heute (Donnerstag)  für  eine  zeitnahe  Umsetzung  des  Reformvorhabens  für  eine generalistische Pflegeausbildung in Deutschland ausgesprochen.

„Der  Gesetzgebungsprozess  darf  nicht  durch  berufspolitische  Querelen verzögert werden“, sagte der Vorsitzende des Deutschen Evangelischen Krankenhausverbandes  (DEKV),  Christoph  Radbruch.  „Damit  laufen  wir Gefahr,  die  historische  Chance  für  einen  deutlichen  Qualitätsschub  in der Pflege verstreichen zu lassen.“

„Der Gesetzgeber hat die Marschroute vorgegeben, um dem absehbaren Mangel  an  ausreichend  qualifiziertem  Pflegepersonal  in  Deutschland jetzt  etwas  entgegenzusetzen  und  nicht  erst  in  fünf  Jahren“,  so  Radbruch. „Mit der generalistischen Ausbildung entsteht ein neues Berufsbild, das darauf basiert, dass Pflege bedarfs- und kompetenzorientiert, unabhängig vom Lebensalter, agiert.“

Der stellvertretende Vorsitzende des Katholischen Krankenhausverbandes Deutschlands (KKVD), Ingo Morell, sagte, dass sich die Altersstruktur der Patienten in den Krankenhäusern bereits stark verändert habe. „Die Aufgaben in den Krankenhäusern sind komplexer geworden. Daraus resultiert ein vielschichtiger Behandlungsbedarf mit neuen Schnittmengen etwa  zwischen  der  Alten- und  Krankenpflege.“  In  den  Krankenhäusern reagierten die Pflegekräfte bereits heute auf eine gestiegene Anzahl an älteren multimorbiden Patienten. Die Prozesse an diesen Schnittstellen gelte es nun neu zu strukturieren und zu institutionalisieren.

„Das neue generalistische Berufsbild wird die Ausbildung durchlässiger und attraktiver für diejenigen gestalten, die sich für den Beruf interessieren und dafür geeignet sind“, so Morell. Unnötige Verzögerungstaktiken könne man sich an dieser Stelle nicht leisten.

Zeitgleich zu der Aktion „Generalistik jetzt!“ haben die Christlichen Krankenhausverbände  heute  konkrete  Vorschläge  zur  Ausgestaltung  der generalistischen Pflegeausbildung vorgelegt. Sie sehen es als erforderlich an, ergänzend zu den schulischen und akademischen Pflegeausbildungen auf  Bundesebene  eine  Ausbildung  zur  Pflege-Assistenz  im Pflegeberufegesetz zu verankern sowie anstelle einer sektoralen Aufteilung der praktischen Ausbildung stärker auf eine lernfeldbezogene Kompetenzentwicklung  und  -vermittlung  in  der  Pflege  zu  setzen. 

Zur Aktion „Generalistik jetzt!“: www.generalistik-jetzt.de